Am I2. September 200I kam es zu einer ungeahnten Präsenz des Bundestages in nahezu allen öffentlich-rechtlichen und privaten Fernsehsendern. Neben ARD und ZDF übertrugen eine Reihe der Dritten Programme, der Ereignis- und Dokumentationskanal Phoenix, die Nachrichtensender n-tv und n 24 sowie Sat I, RTL, Pro sieben und Vox die Plenarsitzung des Bundestags. Anlass war die um 9 Uhr abgegebene Regierungserklärung von Bundeskanzler Gerhard Sehröder zu den Terroranschlägen auf das World Trade Center in New York und das Pentagon in Washington vor dem Deutschen Bundestag. Statt die I. Lesung des Haushalts 2002 abzuhalten, nutzten Regierung und Opposition das Bundestagsplenum, um den Angehörigen der Opfer ihre Anteilnahme auszusprechen und erste Einschätzungen der erschreckenden Ereignisse des Vortrages vorzunehmen. Die Wahl des Ortes war vorzüglich: als Forum unserer repräsentativen Demokratie konnte nur die Plenarversammlung des Bundestages diese Botschaft an die ganze Nation richten. Und nur Hörfunk und Fernsehen sind in der Lage, die flächendeckende Live-Übertragung der Sondersitzung zu gewährleisteten. Diese Symbiose von Politik und Fernsehen ist das Thema der Studie von Dietmar Schiller, die den prägnanten Titel "Brennpunkt Plenum" trägt.
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Neben ARD und ZDF übertrugen eine Reihe der Dritten Programme, der Ereignis- und Dokumentationskanal Phoenix, die Nachrichtensender n-tv und n 24 sowie Sat I, RTL, Pro sieben und Vox die Plenarsitzung des Bundestags.
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Einleitung: Parlamente und Fernsehen - Parlament, Öffentlichkeit und politische Kultur: Voraussetzungen und Kontext der televisuellen Präsentation von britischem 'House of Commons' und Deutschem Bundestag - Präsentation von 'House of Commons' und Bundestag im Fernsehen: Empirische Befunde - Konklusion und Ausblick
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Ausgehend von den unterschiedlichen Entwicklungslinien parlamentarischer Öffentlichkeit in Großbritannien und Deutschland analysiert die Untersuchung "Brennpunkt Plenum" typische Muster der Parlamentsberichterstattung im Fernsehen. Neben der unterschiedlichen Rolle von Unterhaus und Bundestag im politischen Prozess wird die Struktur der Fernsehsysteme und die politische Kultur berücksichtigt, denn die Differenz in der televisuellen Präsentation von britischem "House of Commons" und Deutschem Bundestag hängt entscheidend von den in der politischen Kultur gespeicherten und im Parlamentarismus praktizierten Kulturmustern ab. Parlamente sind nicht nur abstrakte oder imaginierte Institutionen innerhalb des Geflechts politischer Systeme, sondern ausdifferenzierte Symbolgefüge, in denen die Körperlichkeit von Politik in ihrer zeit-räumlichen Dimension inszeniert wird. Insbesondere durch die Fernsehpräsenz von Bundestag und Unterhaus werden Facetten der politisch-kulturell geformten Symbolik demokratischer Herrschaft sichtbar - ob nun parlamentarischer Streit oder eine über die Fraktionen hinausreichende Konsensfindung. Neben politiktheoretischen Überlegungen, die die zunehmende Televisualisierung von Politik zum Gegenstand haben, beinhaltet die empirisch aufwändige Studie einen Fundus an Analysen der Nachrichten-, Magazin- und Live-Berichterstattung und schließt sowohl die britischen Unterhauswahlen von 1997 als auch die Bundestagswahl von 1998 mit ein.
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Springer Book Archives
Öffentliche Präsentation des Parlamentes

Produktdetaljer

ISBN
9783531136998
Publisert
2002-03-28
Utgiver
Vendor
Springer vs
Høyde
244 mm
Bredde
170 mm
Aldersnivå
Research, P, 06
Språk
Product language
Tysk
Format
Product format
Heftet
Antall sider
484

Forfatter

Biographical note

Dietmar Schiller ist Lehrbeauftragter am Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft der Freien Universität Berlin.