In der Johannesoffenbarung findet sich die im Neuen Testament
singuläre Erwartung eines zeitlich begrenzten, irdischen
Messiasreiches am Ende der Geschichte. Traditionell wird die Funktion
dieses tausendjährigen Messiasreiches (Millennium) als Trost für die
unter Domitian verfolgten Christen Kleinasiens und als Ermutigung zum
blutigen Martyrium bestimmt. Neuere altertumswissenschaftliche
Forschungen haben jedoch gezeigt, dass sich eine umfassende oder lokal
begrenzte Christenverfolgung infolge einer Forcierung des Kaiserkultes
in Kleinasien an der Wende vom 1. zum 2. Jahrhundert nicht nachweisen
lässt. Zudem beachtet das traditionelle Verständnis der
Johannesoffenbarung und der Millenniumsvision kaum, dass die sieben
Sendschreiben (Offb 2–3) weniger von einer äußeren als von einer
inneren Gefährdung der Gemeinden durch das Auftreten von Irrlehrern
sprechen. Vor diesem Hintergrund bestimmt die vorliegende Arbeit die
Funktion der Millenniumsvision sowohl im Blick auf die
Lebensbedingungen der christlichen Minderheit in den heidnischen
Poleis Kleinasiens als auch im Blick auf den inneren Zustand der
Gemeinden.
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Eine literarkritische Studie zu Offb 19,11–21,8
Produktdetaljer
ISBN
9783110945959
Publisert
2015
Utgave
1. utgave
Utgiver
De Gruyter
Språk
Product language
Tysk
Format
Product format
Digital bok
Forfatter