Die Untersuchung der Fremdvölkerworte im Kontext der Bücher Nahum,
Zefanja, Obadja und Joel stellt sich gegen den Trend der
gegenwärtigen Exegese des Dodekapropheton, überwiegend nach
buchübergreifenden Zusammenhängen und Themen zu suchen. Es geht
vielmehr darum, die Sicht der Fremdvölker in der jeweiligen
individuellen Prophetenschrift literarisch, historisch und
anthropologisch zu erörtern. Dem jeweiligen prophetischen Buch wird
dabei besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Die hier untersuchten Texte
sind Teil eines literarischen Diskurses, der Israels Gegenüber
beschreibt, welches von Israel als fremd und bedrohend angesehen wird,
und diese Beschreibung theologisch für eine Binnenperspektive nutzbar
macht. Man schreibt Theologie, indem man (auch) auf den Anderen blickt
und in ihm wie in einem Spiegel sich selbst erblickt. Dieser
Alteritätsdiskurs dient dann der eigenen Identitätsbildung, welche
in großem Maße vom Gegensatz Israel – Völker bestimmt wird. Ein
Fremdvölkertext sagt mehr über die Gruppe aus, in der er entstanden
ist, als über das Objekt, über welches gesprochen wird.
Stereotypisierungen gehören hier zum wesentlichen Bestandteil der
literarischen Auseinandersetzung mit dem Fremden.
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Israels Auseinandersetzung mit den Völkern in den Büchern Nahum, Zefanja, Obadja und Joel
Produktdetaljer
ISBN
9783110228571
Publisert
2015
Utgave
1. utgave
Utgiver
De Gruyter
Språk
Product language
Tysk
Format
Product format
Digital bok
Forfatter