Zu den beiden «Bösewichten» der antiken Philosophie, Kallikles und
Thrasymachos, existiert überraschend wenig detailreiche
Sekundärliteratur, obwohl das intellektuelle Interesse an ihren bei
Platon überlieferten Anschauungen überaus groß ist – denn das
Faustrecht fasziniert. Der vorliegende Kommentar zu den entsprechenden
Textstellen des «Gorgias» bzw. des ersten Buches des «Staates»
soll die Lücken in der Sekundärliteratur nun schliessen.
Gängigen Standpunkten heutiger Interpreten, zwar nicht offen für
Kallikles und Thrasymachos Partei zu ergreifen, Ihnen aber
warmherziges Verständnis auszusprechen, tritt der Autor entschieden
entgegen. Er nähert sich dem Problem um das durch Kallikles und
Thrasymachos vertretene sophistische Recht des Stärkeren von Platons
Seite her. Das Buch sagt insgesamt dem anhaltenden
Rehabilitierungsstreben zur Sophistik bzw. der um sich greifenden
Diffamierung Platons (im Stile eines Karl Popper oder Hans Kelsen) den
Kampf an. Damit wird den Sophisten diejenige Rolle zugewiesen, die
ihnen geschichtlich gesehen auch zukommt, nicht Aufklärer, sondern
Aufwiegler zu sein. Nicht zuletzt kommt über die umfangreiche
Charakterdarstellung des Kallikles und Thrasymachos hinaus die
ethische Grundhaltung ihres großen Gegenspielers Sokrates zum Tragen.
Das Buch zeichnet ihn als echten Bezwinger des Immoralismus aus. Und
Sokrates erweist sich schließlich einmal mehr als der, der er ist:
als der wahre Erzieher der Menschheit.
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Die Prototypen des extremen Naturrechts, Kallikles und Thrasymachos, in der Darstellung Platons
Produktdetaljer
ISBN
9783035104165
Publisert
2018
Utgave
1. utgave
Utgiver
Peter Lang
Språk
Product language
Tysk
Format
Product format
Digital bok
Forfatter