Spät, aber mit Nachdruck, sind Politik, Massenmedien und
Öffentlichkeit auf ein Thema gestoßen, dass schon bald ein Problem
für moderne Zivilisationen sein dürfte, das Altern der Gesellschaft.
Seit Jahrzehnten erleben wir einen Zuwachs an Lebensjahren und
zugleich einen Rückgang der Geburten. Während das erste
grundsätzlich begrüßt wird – wer wollte sich nicht freuen über
ein längeres - ben(?) – nahm man das „Geburtendefizit“ – vor
allem in Deutschland – eher schulterzuckend hin. Kinder zu bekommen
gilt heute als Privatsache. Wer wollte sich da einmischen? Die
Bevölkerungsforschung hat seit langem auf die aus d- ser Lage
hervorgehenden Probleme hingewiesen, und inzwischen ist die wa- sende
Lücke bei der Finanzierung der Renten in aller Munde. Bei diesem
Problem wird es nicht bleiben. Schon bald werden Arbeitskräfte
fehlen, werden die Koste für Alte „explodieren“, werden Orte und
Regionen sich entvölkert haben. Das Altern der Gesellschaft ist die
Folge individuellen Handels und Erlebens unter gesellschaftlichen
Bedingungen. Zwar wird die „Nachwuchsfrage“ persönlich
entschieden, und der Zugewinn an Lebensjahren wird persönlich erlebt
– manchmal auch erlitten. Hier wie dort aber sind es
gesellschaftliche Rahmen- dingungen, unter denen Entscheiden, Handeln
und Erleben stattfinden. Und umgekehrt ist es individuelles Handeln,
welches Gesellschaft verändert. Langes Leben und Geburtendefizit (es
sterben mehr Menschen als geboren werden) f- ren zum
gesellschaftlichen Altern. Mit dem rasch wachsenden Anteil alter M-
schen in der Gesellschaft begann schon zu Beginn des 20.
Les mer
Eine soziologische Einführung in die Wissenschaft vom Alter(n)
Produktdetaljer
ISBN
9783531908175
Publisert
2020
Utgiver
Springer Nature
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Product language
Tysk
Format
Product format
Digital bok
Forfatter