Die klassischen Untersuchungen der Sozialmedizin stellen haufig die Frage nach dem Bedingungszusammenhang von Krankheitsentstehung und gesellschaftlichen Verhaltnissen. Neu an dieser empirischen Untersuchung ist, dass diese Problemstellung erstmalig auf die Krankheitsverteilung von Aids angewendet wird. Die Bremer Forschergruppe hat zu diesem Zweck mehrstundige biographische Interviews mit 111 homosexuellen Mannern gefuhrt. Die Resultate dieser wissenschaftlichen Studie sind brisant, ja dramatisch: In statistisch hochsignifikanter Art und Weise unterscheiden sich die Lebenserfahrungen der infizierten von denen der nichtinfizierten Manner. Fur viele Manner fuhrte der Weg von besonders homophoben Lebensbedingungen direkt zur HIV-Infektion und zum abschliessenden Aids-Tod.
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1. Kapitel Einleitung.- Aids als gesundheitspolitische Herausforderung.- Prävention als Politik der Vernunft.- Offene Fragen.- Rückblick Wie es zu dieser Untersuchung kam.- 2. Kapitel Epidemiologie und Aids.- Konzeption einer Infektionskrankheit.- Forschungsleitende Thesen.- 3. Kapitel Zur sexualsoziologischen Begründung.- Stigma-Management und Identität.- Sexueller Handlungsstil und Biografie.- 4. Kapitel Ergebnisse: Typik des Schwulseins.- Typus A: gliedschwul.- Typus B: kopfschwul.- Typus C: zehenspitzenschwul.- Typus D: herzschwul.- Typus E: verletzt.- Exkurs: der heterosexuelle Prostituierte.- 5. Kapitel Typologische Infektionsverteilung.- Zum Infektionsrisiko des C-Typus (geringste Rate).- Zum Infektionsrisiko des D-Typus (zweitgeringste Rate).- Zum Infektionsrisiko des A-Typus (dritthöchste Rate).- Zum Infektionsrisiko des E-Typus (zweithöchste Rate).- Zum Infektionsrisiko des B-Typus (höchste Rate).- 6. Kapitel Diskussion der Resultate.- 7. Kapitel Epilog.- Zu einer sozialen Ätiologie von Aids.- Schwule Lebensweisen differenziert betrachten.- Kritik an der »Bremer Typologie«.- Die Auswahl der Befragten und Zusammensetzung der Stichprobe.- Gesamtübersicht der 111 Interviews.- Literatur.
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Die klassischen Untersuchungen der Sozialmedizin stellen häufig die Frage nach dem Bedingungszusammenhang von Krankheitsentstehung und gesellschaftlichen Verhältnissen. Neu an dieser empirischen Untersuchung ist, daß diese Problemstellung erstmalig auf die Krankheitsverteilung von Aids angewendet wird. Die Bremer Forschergruppe hat zu diesem Zweck mehrstündige biographische Interviews mit 111 homosexuellen Männern geführt. Die Resultate dieser wissenschaftlichen Studie sind brisant, ja dramatisch: In statistisch hochsignifikanter Art und Weise unterscheiden sich die Lebenserfahrungen der infizierten von denen der nichtinfizierten Männer. Für viele Männer führte der Weg von besonders homophoben Lebensbedingungen direkt zur HIV-Infektion und zum abschließenden Aids-Tod.
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Aids im gesellschaftlichen Kontext
Aids im gesellschaftlichen Kontext
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Produktdetaljer

ISBN
9783531131634
Publisert
2000-08-30
Utgiver
Springer Fachmedien Wiesbaden
Høyde
210 mm
Bredde
148 mm
Aldersnivå
Research, P, 06
Språk
Product language
Tysk
Format
Product format
Heftet
Antall sider
198

Biografisk notat

Dr. rer. pol. Jörg Hutter arbeitet seit 1985 als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Bremen. Er hat die SchwulLesbischen Studien, eine bundesweit bislang einmalige Lehr- und Forschungsinitiative, mitbegründet und aufgebaut.
Dr. phil. Volker Koch-Burghardt war von 1989 bis 1994 als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Bremen beschäftigt.
Dr. phil. Rüdiger Lautmann ist ordentlicher Professor für Soziologie am Institut für Empirische und Angewandte Soziologie (EMPAS) der Universität Bremen und ist wissenschaftlicher Leiter der Bremer SchwulLesbischen Studien. Er ist seit 1969 Autor des Verlages.