In der modernen Öffentlichkeit wird die Stimme als das Medium einer
demokratischen und sozialen Ordnung betrachtet. Sie steht im Zentrum
eines umfangreichen Wortfeldes: Stimmrecht, Abstimmung, Volkes Stimme,
eine Stimme haben oder die Stimme ergreifen. Ähnlich prominent ist
die Stimme im übertragenen Sinne, in der gegenwärtigen Kultur- und
Literaturtheorie. Sei es in der berühmten Frage: „Wer spricht?“,
im Konzept der Polyphonie oder der Intertextualität, in dem es um das
Echo der Zitate in der Kunst geht. Was aber kommt zum Ausdruck, wenn
„nur“ die Stimme zu hören ist, wenn Klang, Rhythmus, Schrei, Atem
und Stocken der Stimme jenseits aller Worte, aller Bedeutungen und
Signifikate vernehmbar sind? Die langjährige monomanische Verehrung
der Schriftreligion und Bildersucht durchbrechend, soll mit den hier
versammelten Beiträgen eine Kultur- und Mediengeschichte der Stimme
skizziert werden. Neben dem Verhältnis von Stimme und Schrift und der
Rolle der Stimme in Politik und Jurisprudenz, gilt die Aufmerksamkeit
vor allem Themenbereichen wie der Opern-, Musik- und Filmgeschichte
sowie der Technikgenese modernerer Aufzeichnungssysteme.
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Zur Kultur- und Mediengeschichte der Stimme
Produktdetaljer
ISBN
9783050079035
Publisert
2015
Utgave
1. utgave
Utgiver
De Gruyter
Språk
Product language
Tysk
Format
Product format
Digital bok
Forfatter