Zwar gibt es auf dem Buchmarkt keinen Mangel an wissenschaftlichen
Publikationen zum Phänomen des Skandals, wohl aber an Arbeiten, die
sich ihm unter transnationalen und interdisziplinären Gesichtspunkten
annähern. Der Band versammelt 14 Beiträge v. a. zu Literatur,
Geschichte, Politik und Gesellschaft v. a. des romanischen Raums seit
der Aufklärung, die vertiefte Einblicke in die literatur-, sozial-
und geschichtswissenschaftliche Skandalforschung bieten und zugleich
die Chancen und Grenzen eines fächerübergreifenden Dialogs ausloten.
Fernab starrer Definitionen treten dabei zahlreiche Paradoxien und
Ausdifferenzierungen des Skandalbegriffs zutage. Deutlich wird zudem,
wie unzureichend Vorstellungen sind, Skandale besäßen präzise
gesellschaftliche, aufklärerische oder auch normkonsolidierende
Funktionen oder folgten einer bestimmten Prozesslogik, seien sogar
beliebig steuerbar. Vielmehr erweisen sich die aufgezeigten Skandale
als komplexe, mehrdeutige bis widersprüchliche,
dialogisch-performative Kommunikations- und Ereigniszusammenhänge,
die nach Intentionalität, Sequenzialität und Temporalität kaum je
unmissverständlich greifbar und nachvollziehbar sind.
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Interdisziplinäre Perspektiven auf Formen gesellschaftlicher Transgression
Produktdetaljer
ISBN
9783110367966
Publisert
2015
Utgave
1. utgave
Utgiver
De Gruyter
Språk
Product language
Tysk
Format
Product format
Digital bok
Forfatter