Flexionsklassen bilden synchron formale Differenzierungen ohne
funktionales Äquivalent - eine Überlegung, die wiederholt zu
Abbauprognosen verleitet hat. Dass Klassifizieren im Verbalbereich auf
den ersten Blick noch weniger sinnvoll erscheint als in der
Deklination, war der Grund, Konjugationsklassenwandel ins Zentrum zu
stellen. Gezeigt wird zum einen, dass Konjugationsklassen in der
Geschichte der germanischen Sprachen keineswegs zwingend abgebaut,
sondern erhalten, reorganisiert und zuweilen neu entwickelt werden.
Zum anderen wird deutlich, dass Konjugationsklassenwandel nicht
willkürlich, sondern prinzipiengesteuert verläuft, indem er z.B.
funktional an den Wandel grammatischer Kategorien wie Tempus gekoppelt
ist (wo er dem Relevanzprinzip folgt) und frequenziellen Faktoren
unterliegt (kategorielle und lexikalische Frequenz). Im Theorieteil
wird erstmals ein umfassender Katalog interner Parameter von
Flexionsklassen-wandel erarbeitet. Der Analyseteil untersucht im
flexiblen diachronen Kontrast ausgewählte Fallbeispiele aus dem
Deutschen (inkl. Dialekten) und weiteren germanischen Sprachen (u.a.
Schwedisch, Westfriesisch, Färöisch), nach Erwartbarkeit gegliedert
in Abbau, Umbau und Ausbau von Konjugationsklassen.
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Produktdetaljer
ISBN
9783110240351
Publisert
2015
Utgave
1. utgave
Utgiver
Vendor
De Gruyter
Språk
Product language
Tysk
Format
Product format
Digital bok
Forfatter