«Die Antike» als eine der zentralen Referenzen der deutschen
Aufklärung ist keineswegs homogen, sondern zeichnet sich durch ihre
Pluralität aus. Namen und eben auch Lokalitäten implizieren auf
kompakte Weise ästhetische Konzepte, anthropologische Programme,
ethisch-moralische Normen, Gesellschaftsmodelle, politische
Orientierungen oder Ideale literarischer Kommunikation. Die antike
Tradition verfügt über eine interne Topographie mit verschiedenen
anspielungsreichen Orten; und sie wird von bestimmten Orten aus
adressiert und vereinnahmt. In Poetiken und Vorreden, in
Bildprogrammen von Titelkupfern und Vignetten oder in Entscheidungen
für Gattungen, Sujets und Motive trägt der Rekurs auf die Antike
dazu bei, wiedererkennbare Profile zu etablieren. Dabei interagieren
literarische Projekte mit einer Vielzahl von Faktoren, die sich aus
den regionalen Bedingungen herleiten.
Die Beiträge dieses Bandes analysieren die Ordnungen, die dieser
Pluralität der Antike im 18. Jahrhundert zugrunde liegen. Sie fragen
danach, wie die literarische Aufklärung auf das vielfältige Angebot
der Überlieferung zugreift, um Positionen in den Konkurrenzen und
Allianzen des literarischen Feldes zu kennzeichnen.
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Produktdetaljer
ISBN
9783034327329
Publisert
2018
Utgave
1. utgave
Utgiver
Vendor
Peter Lang AG, Internationaler Verlag der Wissenschaften
Språk
Product language
Tysk
Format
Product format
Digital bok