Die Lebenssituationen homosexueller Menschen in Deutschland und Europa
wurden in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts von Widersprüchen
geprägt: Während die staatliche Strafverfolgung weitgehend endete,
erwiesen sich gesellschaftliche Diskriminierungen als deutlich
langlebiger, bevor sie schließlich emanzipativen Entwicklungen Raum
geben mussten. Ausgehend von den Nachwirkungen der
NS-Homosexuellenverfolgung in den Nachkriegsgesellschaften der
Bundesrepublik Deutschland, der DDR und Österreichs, betrachtet
dieser Band die Vielfalt von Repressionen nach 1945. Die thematische
Breite reicht von der Ausgrenzung innerhalb der Kommunistischen Partei
über die Kriminalisierung homosexueller Handlungen im Strafrecht und
antilesbische Ausrichtungen im Familienrecht bis hin zur homophoben
Diskriminierung innerhalb der Bundeswehr. Untersucht werden auch die
Rolle der Kirchen als Seismographen sexueller Ausgrenzung oder
Liberalisierung sowie die emanzipativen Trends in den
Transformationszeiten des späten 20. Jahrhunderts einschließlich
ihrer Begrenzungen durch neue Formen mehrheitsgesellschaftlicher
Anpassung und Normalisierung.
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Homosexualität(en) in Deutschland und Europa 1945 bis 2000
Produktdetaljer
ISBN
9783111086156
Publisert
2023
Utgave
1. utgave
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De Gruyter Oldenbourg
Språk
Product language
Tysk
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Product format
Digital bok
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